Geschmacksführer: „Unpeated“ Kilchoman
Kilchoman hat im Laufe der Jahre nur sehr sporadisch mit ungetorftem Malz aus farmeigener Gerste gearbeitet, einen etwas größeren Schwung (75 Fässer) produzierte man im Spätsommer 2012 als die zum Torfen des Malzes benötigte Kiln einen Defekt hatte. Abfüllungen mit ungetorftem Kilchoman-Whisky sind daher sehr selten, die ersten beiden erschienen Anfang 2020 und bis heute sind erst ein gutes Dutzend weitere Abfüllungen, die sowohl in Oloroso Sherryfässern als auch in Bourbon Barrels gereift wurden, erschienen.
Für alle bisher erschienenen Abfüllungen gilt aber, dass sie trotz der Verwendung ungetorften Malzes eine leichte Torfrauchnote aufweisen. Dies ist darin begründet, dass der »low wines und feints receiver« aus dem bekanntlich die Spirit Still befüllt wird, nach den abwechselnd laufenden Brenndurchgängen mit getorftem Malz nicht aufwendig zwischendurch geleert wurde, weshalb Kilchoman den Begriff »ungetorft« meist in Anführungszeichen verwendet. In den USA firmierten diese Abfüllungen teilweise als »slightly peated« bei zwei US-Releases gab man den Fakt, dass sie aus ungetorftem Malz produziert wurden, erst gar nicht an, um die Kunden nicht mit der Torfrauchnote bei einem »ungetorften« Whisky zu verwirren.
Erst durch das neue und separat betriebene 2. Paar Stills, das 2019 in Betrieb genommen wurde, hat Kilchoman nun übrigens die Möglichkeit in Zukunft echten ungetorften Whisky zu produzieren aber auch mit stärker getorftem Malz etc. zu experimentieren.
“We only filled a handful of casks with unpeated 100% Islay spirit over the past 15 years and it was always going to be fascinating how they developed differently from the usually peated malt. Although faint notes of peated spirit from the previous sprit runs can be found in the whisky, it is overridden on the palate with strong spice, bold fruits and coastal flavours” Anthony Wills, Kilchoman Founder and Master Distiller.
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